Sie gilt als die Vorreiterin für Krankenpflege im heutigen Sinn: Florence Nightingale. Die Britin hat die Pflege von Kranken professionalisiert. Vor genau 200 Jahren – am 12. Mai 1820 – wurde sie geboren, und ihr Ansatz ist noch heute aktuell. Die Weltgesundheitsorganisation nahm das besondere Jubiläum Nightingales sogar zum Anlass, 2020 zum „Internationalen Jahr der professionell Pflegenden und Hebammen“ zu erklären. Das Johanna Etienne Krankenhaus verteilt heute Pakete zum Feiern auf den Stationen. Eigentlich war eine große Party geplant, doch Corona warf alles durcheinander.
Als Überraschung bekommen die Mitarbeitenden nun Körbe überreicht, in denen sie Zutaten für ein gelungenes kleines Stationsfest finden. So können die Teams diesen besonderen Tag zumindest untereinander feiern. „Professionelle Versorgung der Menschen ist für uns alle unverzichtbar – Florence Nightingale hat schon vor zwei Jahrhunderten die Grundlagen für die zahlreichen Berufe und Tätigkeiten rund um die Pflege gelegt“, erklärt Jörg Kurmann, Pflegedienstleiter im Krankenhaus auf der Neusser Furth. „Der vorbildliche Einsatz für die Menschen ist uns bis heute ein leuchtendes Beispiel.“
Wie wichtig die Aufgabe der Mitarbeitenden in der Pflege und Versorgung der Patienten ist, zeigt sich aktuell ganz besonders. „Die Corona-Pandemie hat der Gesellschaft vor Augen geführt, welchen unverzichtbaren Beitrag die Mitarbeitenden für unsere Gesellschaft leisten, von der Pflegekraft über alle anderen an der Versorgung der Menschen Mitwirkenden: Reinigungspersonal, Hygienefachkräfte, IT-Experten oder Ärzte, um nur einige zu nennen“, betont Paul Neuhäuser, Geschäftsführer der St. Augustinus Gruppe.
„Der Dank gilt an Florence Nightingales Geburtstag daher allen Mitarbeitenden, die in den vergangenen Krisen-Wochen mit großem Engagement im Einsatz waren – immer mit Blick auf den Dienst am Menschen“, so Neuhäuser. In der St. Augustinus Gruppe arbeiten Menschen mit insgesamt 158 Berufen. Zum Tag der Pflegenden soll es sobald wie möglich ein Fest geben. „Unsere Wertschätzung können wir aufgrund der aktuellen Situation nur in einer kleinen Aktion ausdrücken“, so Kurmann.
Als Tochter einer wohlhabenden englischen Familie begleitete Florence Nightingale ihre Mutter häufig bei Krankenbesuchen in den umliegenden Dörfern. Mit 17 Jahren setzte sie sich während einer Grippe-Epidemie wochenlang für die Erkrankten ein und beschloss, ihr Leben der Krankenpflege zu widmen – obwohl das damals als Arbeit für niedere Stände galt. Während einer dreimonatigen Hospitation in Düsseldorf lernte sie Hygiene, die Versorgung von Wunden, die Pflege der Erkrankten und assistierte bei Operationen. Später kümmerte sie sich um verwundete britische Soldaten. Zurück in England veröffentlichte sie zahlreiche Schriften über ihre Erfahrungen. In London gründete Nightingale die erste Schwesternschule, in der Krankenschwestern unter ärztlicher Anleitung und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgebildet wurden. Später führte sie auch Gespräche mit Politikern und verfasste Bücher darüber, wie Krankenhäuser zu führen sind. Darüber hinaus trat sie für neue, moderne, pflegerische Grundsätze ein, die im Prinzip noch heute Gültigkeit haben. Mit 90 Jahren starb Florence Nightingale in London.